Los: 329

Franz Grabmayr* (1927 - 2015)
Ohne Titel

Mischtechnik. Ölfarbe und Feuerspuren auf Papier. Blattgroße Darstellung, ca. 97 x 67 cm. Pastos aufgetragene blaue, schwarze und gelbbraune Farbspuren formen sich zu dynamischen Strukturen. Diese durch die Einwirkung des Feuers reliefartig verworfen sowie stellenweise aufgebrochen. Dem Betrachter werden so
die Wucht und die Masse des Farbauftrags leb- und körperhaft bewusst. Unter Glas gerahmt.


Bereits während seiner Studienzeit an der Wiener Akademie konzentrierte sich der für seine kraftvollen Materialbilder berühmte Grabmayr auf die bewegte Figur und malte
seit Ende der 1960er Jahre erste "Tanzbilder". Bis 2012 bleibt der Tanz ein Hauptmotiv im Werk des Künstlers. In den schweren Ölbildern äußern sich Bewegung, Dynamik, Rhythmus und Vitalität des Tanzes vordergründig über den Mal-Akt bzw. über die Mal-Aktion. Leidenschaftlich, impulsiv und in einer dem Tanz ähnlichen Trance-Zustand trägt der Maler die Farbe auf und schleudert sie kraftvoll auf den Bildträger. Für seine "Feuerbilder" entfachte der Maler in der Regel zusätzlich Lagerfeuer in Sandgruben und Steinbrüchen - gerne auch nachts. Während in archaischer Ekstase vor der Feuerstelle getanzt wurde, ließ sich Grabmayr auf dem Anhänger eines Traktors - seiner "fahrenden Werkstatt" - im Kreis herumfahren und hielt indes die Tanz- und Flammenbewegungen fest. Wie im vorliegenden Bild verschmelzen diese im Zuge des Malprozesses so zu einer visuellen Einheit.

Limitpreis: 7.200 €

K-14 - Auktion November 2024
16. November 2024 um 10:00 MEZ