Biografie
Das Bauhaus war die avantgardistische Talentschmiede der 1920er Jahre. Die als Malerin ausgebildete Marianne Brandt (1893-1983) begann ab 1924 ihr Studium am Bauhaus und belegte Kurse bei Albers, Moholy-Nagy, Klee und Kandinsky. Sie interessierte sich leidenschaftlich für die Werkstoffe Silber und Metall und und ließ sich dabei nicht von den Vorurteilen ihrer männlichen Kollegen und Lehrer beirren. Zur Zulassung von Frauen als Schülerinnen in der Metallwerkstatt schrieb Marianne Brandt in ihrem Brief an die junge Generation: „Zuerst wurde ich nicht freudig aufgenommen. Eine Frau gehört nicht in die Metallwerkstatt, war die Meinung.“ Man habe ihr „vorwiegend langweilige mühsame Arbeit“ übertragen und das ihr gegenüber später auch bestätigt. Ab 1927 arbeitete sie in der Metallwerkstatt des Bauhauses, deren kommissarische Leitung sie 1928 übernahm. Nach ihrem Diplom wirkte sie erst im Bau-Atelier von Gropius in Berlin an Entwürfen für Inneneinrichtungen und Möbel mit, bevor sie im selben Jahr als Leiterin der Entwurfsabteilung zur Metallwarenfabrik Ruppelwerke nach Gotha wechselte. Ihre Aufgabe dort war die Gesamterneuerung des Programms. Aus dieser Zeit stammen mehrere dekorative Objekte wie der Serviettenhalter, zwei Tabletts und eine Deckeldose.