Biografie
Der für seine außergewöhnlichen und orientalisch anmutenden Möbel berühmte Carlo Bugatti wurde am 16. Februar 1856 in Mailand geboren. Sein Vater, Giovanni Luigi Bugatti stellte monumentale Kamine für Mailänder Villen her und betätigte sich nebenher als Ingenieur und Erfinder. Mit achtzehn Jahren begann Carlo Bugatti ein Architekturstudium an der Mailänder Akademie. Wenig später schrieb er sich an der Ecole de Beaux Arts in Paris ein. Von Anfang an kultivierte er einen ganz eigenen künstlerischen Stil, der sich auch in seiner Kleidung manifestierte. Er bevorzugte eine Art Overall, über den er einen langen Gehrock zog, dessen Stehkragen mit Katzenaugenknöpfen an einer Goldkette zusammengehalten wurde.
Um 1870 machte sich im europäischen Kunstgewerbe und Möbeldesign die Vorliebe für orientalische Formen und Ornamente bemerkbar. Vor allem Engländer schätzten den ‚glorious style‘, weil er so ‚reich und heiter‘ war. Bugatti schöpfte für seine Möbelentwürfe aus dem gesamten Repertoire der Kulturen des Orients und orientierte sich an Arbeiten aus Indien, Persien, China und Japan. In seiner Mailänder Werkstat in der Via Castelfidardo 6 entstanden die ersten Möbel wie zum Beispiel eine vollständige Schlafzimmereinrichtung, die als Hochzeitsgeschenk für seine jüngere Schwester Luigia, die 1880 den Maler Giovanni Segantini heiratete, gedacht war. Carlo Bugatti heiratete im selben Jahr Thérèse Lorioli (1862-1935), mit der er drei Kinder hatte. Die Tochter Déanice und die Söhne Rembrandt und Ettore, die als Bildhauer und Automobilbauer ebenfalls erfolgreich und berühmt wurden.
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