Biografie

François Décorchemont (Conches 1880 - 1971 Conches)

Vom Möbelbau zum Glas

Der junge François, Sohn einer Familie von Künstlern, Kunsthandwerkern und Kunstbegeisterten, erhielt eine Zeichenausbildung von seinem Großvater Victor-Auguste, einem Truhenschnitzer. Dieser ermutigte ihn ebenso zum freien Malen und Zeichnen, es wurde über Kunstgeschichte, Geschichte und Poesie geredet. Der Vater Emile war bereits ein bekannter freier Künstler. 1895 trat Francois in die Ecole des Arts Décoratifs in Paris ein. Er studierte Malerei, Skulptur und Dekoration. Er widmete sich aber ebenso dem Möbelbau, wie zum Beispiel einem Kinderstuhl, der in der Jahresausstellung der Schule 1899 präsentiert und von der zeitgenössischen Presse wohlwollend erwähnt wurde. Von 1901 an experimentierte er auch mit Steinzeugobjekten und Scharffeuerglasuren, gab die Beschäftigung mit Keramik aber schon um 1902/03 zugunsten erster autodidaktischer Versuche mit Pâte de Verre-Objekten (‚Pâte fine‘) auf. 1907 zog der Künstler zurück in seine Heimatstadt Conches, wo er seine Werkstatt mit Brennofen einrichtete. Das Thema Pâte de Verre sollte ihn sein Leben lang nicht mehr loslassen. Er verfeinerte die Technik im Laufe der Jahre mehrfach.

Nach der Ausstellung der ersten Produkte auf dem Pariser Salon des Artistes Français 1903 war das Museum Adrien Dubouché in Limoges die erste Institution, die sich zwei der Frühwerke Décorchemonts sicherte. 1906 nahm er mit seinen Objekten an der Weltausstellung in Mailand teil. Es folgen Ausstellungen unter anderem im Grand Palais in Paris, eine weitere Weltausstellung in Gent, 1912, Genf, in Charlottenburg, 1913 und Brüssel 1914. An der Exposition internationale des arts décoratifs et industriels 1925 in Paris nahm er teil um seine Werke in der Kategorie Luxusgüter auszustellen. Bei seiner Aufnahme in die Ehrenlegion schon 1923 erklärte er: „Unsere Organisation, unser Temperament und unser Geschmack hindern uns daran, riesige Mengen zu sehr niedrigen Preisen zu produzieren. Richten wir unsere Bemühungen auf das neuartige, gut gefertigte Objekt mit einem persönlichen Charakter. “ (Ayroles, S. 123).

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Literatur: Ayroles, François Décorchemont, Paris 2006.