Er spielte in den 1920er und 1930er Jahren eine führende Rolle bei der Entwicklung des modernen tschechischen Designs und hatte großen Einfluss auf die Wohnkultur in der Zwischen- und Nachkriegszeit.
Sein Gespür für Holz wurde Halabala bereits in die Wiege gelegt. So lernte er das Schreinern zunächst in der Werkstatt seines Vaters, bevor er ein Architekturstudium an der Kunstgewerbeschule in Prag absolvierte. Sein Fokus lag hier auf der Gestaltung von Möbeln und Innenräumen.
Mit Vollendung seines Studiums im Jahr 1926 fertigte er bereits seine ersten Möbel- und Teppichentwürfe und war kurzzeitig im Atelier von Bohumil Hübschmann in Prag tätig, bevor er unter anderem leitender Formgestalter und Geschäftsleiter des Unternehmen UP Závody wurde. In seiner Zeit am Unternehmen entwickelte sich dieses schließlich zum größten Möbelhersteller des Landes.
Jindřich Halabala war ein Pionier in der Verwendung von Serienproduktionstechnologien, um hochwertige Möbel für ein breites Publikum zugänglich zu machen. So war er der Meinung, dass Möbel gut verarbeitet, modular und für jedermann erschwinglich sein könnten und sollten.
Mit einer Ästhetik, die Elemente des tschechischen Kubismus, des Art Déco und der klassischen europäischen Moderne der Mitte des Jahrhunderts vereinte, entwickelte er zwei grundlegende modulare Möbelserien: die Linien H und E sowie diverse Sitzmöbeln aus Holz. Zudem fertigte er innovative Stahlrohrmöbel, womit er ab den 1930er Jahren das Produktionsprogramm des Unternehmens UP Závody maßgeblich beeinflusste und die industriellen Herstellung von Möbeln in der Tschechoslowakei vorantrieb.
Halabala verfasste zudem regelmäßig Beiträge für Fachzeitschriften und die allgemeine Presse, hielt Vorlesungen an Berufsschulen und Hochschulen und spielte später als Vorsitzender des Verbands der Möbelhersteller der Tschechoslowakei eine wichtige Rolle bei der Neugestaltung der tschechischen Möbelindustrie. Zwischen 1951 und 1954 war Halabala externer Dozent an der Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Košice, bevor er ab 1954 an die Forstwirtschaftliche und Holztechnische Universität Zvolen berufen wurde, wo er das Forschungsinstitut gründete und leitete. Hier arbeitete er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1970.
Insgesamt prägte Halabala das tschechische Design entscheidend und hinterließ ein Vermächtnis, das bis heute von Designern und Architekten auf der ganzen Welt bewundert wird. Seine Arbeit zeugt von einer Kombination aus technischem Geschick, ästhetischem Empfinden und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft.