Biografie
Ausgebildeter Graveur-Ziseleur, Autor von vielen bedeutenden Bauprojekte, von denen heute 17 zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, Herausgeber zahlreicher Zeitschriften und Publikationen zum Thema Kunst und Architektur. Charles-Edouard Jeanneret ist seit den 1920er Jahren weltweit unter den Namen Le Corbusier bekannt. Bis zu seinem Tod im Jahre 1965 war er als Maler, Bildhauer, Autor, Architekt, Entwerfer und Theoretiker tätig. Vor allem seine architektonischen Projekte zeigen sein Bestreben, Antworten auf soziale und gesellschaftliche Herausforderungen seiner Zeit zu finden. Le Corbusier suchte nicht nur nach einer neuen Ästhetik, sondern strebte nach Funktionalität und alltäglicher Nützlichkeit. Wiederkehrende Merkmale seiner Architektur tragende Stützen statt massiver Mauern, Langfenster sowie ein Dachgarten, wobei die Grundrisse flexibel gestaltet werden konnten. Mit seinen architektonischen Projekten prägte Le Corbusier unsere allgemeine Vorstellungen von moderner Architektur bis heute.
Ebenso bedeutend sind seine theoretische Schriften. Von besonderer Relevanz ist das Architekturmanifest ‚Fünf Punkte zu einer neuen Architektur‘ (1927), in dem Le Corbusier seine grundlegenden Gestaltungsprinzipien erklärt. Gerade auf dem Kunstmarkt weiß man theoretische Werke von Le Corbusier besonders zu schätzen. Einige bedeutende Schriften, wie ‚Wohnung für das Existenzminimum‘ (1930), ‚Grundfragen des Städtebaus‘ (1945), sowie die von ihm ins Leben gerufene Zeitschrift ‚L’Esprit Nouveau‘ (ab 1919) wurden in Quittenbaum-Auktionen bereits versteigert.
Sein bleibendes Verdienst sind außerdem seine unglaublich durchdachten Farbkombinationen, die er 1931 und 1959 entwickelte. Das von ihm 'Polychromie Architecturale' genannte Farbsystem ist ein autonomes Meisterwerk, in dem jede der 63 Farben sich auf jede Art mit einer anderen kombinieren lässt. Viele seiner Bauprojekte und Entwürfe gelten als Klassiker der modernen Architektur und des zeitlosen Designs. Ein Paradebeispiel dafür ist das berühmte Sofa ‚LC 2‘, das Le Corbusier zusammen mit Charlotte Perriand und seinem Vetter Pierre Jeanneret 1928 schuf. Die Zusammenarbeit dieser drei Entwerfer war überaus fruchtbar: Liegen, Stühle und Tische, die die Designer 1928/29 entworfen hatten, befinden sich in europäischen Museen und sind beliebte Sammlerstücke. So sind zum Beispiel zwei ‚LC 2‘ Sessel und ein Sofa in Gelb für 5,200 EUR in einer unseren Auktionen im Februar 2014 zugeschlagen worden.