Biografie
Jeff Koons zählt zu den umstrittensten wie auch gefragtesten zeitgenössischen Künstlern. Er hält mit seinem ‚Rabbit‘ bei einer Versteigerung aus dem Jahr 2019 den Rekord für den teuersten lebenden Künstler mit 91,1 Mio $. Seine Themen sind Alltag und Konsum, Werbung und Sexualisierung des Lebens. Mit seinen Werken von alltäglichen Objekten wird er auch als Meister des Banalen oder des Kitsches bezeichnet.
Sein Vater stellte in seinem Möbelgeschäft seine Gemälde aus, so dass er bereits mit 11 Jahren sein erstes Bild verkaufte. Koons studierte an den Kunst-Colleges in Baltimore und Chicago und arbeitet nebenbei einige Jahre als Warenbörsenmakler. Seine erste Einzelausstellung hatte er 1980 im Museum of Contemporary Art in New York. Zunächst stellte er Gebrauchsgegenstände wie Staubsauger oder Basketbälle in Vitrinen gleichsam wie in Formalin eingelegt aus. Er verband so auf ironische Weise Warenfetischismus und Kunst. Dies steigerte er in der Folge zu der Synthese von Kitsch und Kunst, etwa durch die Darstellung von überdimensionalen Hunden aus Blumen. Oder scheinbaren Ballonhunden, die jedoch aufwändig aus Edelstahl hergestellt sind und das Verhältnis des Material-und Zeitaufwandes und des Objektes unterlaufen.
Scheinbare Nippesfiguren von Michael Jackson und seinem Affen oder vordergründig billige Plüschfiguren erweisen sich als filigrane und in zeitaufwendiger Handarbeit hergestellte Kleinauflagen. Diese Skulpturen zählen zur ‚Banality‘-Serie, welche die Oberflächlichkeit und die plumpe Ästhetik von Kitschobjekten thematisiert und zugleich kritisiert.
1990 entstanden die erotische Fotoserie und Skulpturen mit dem Titel ‚Made in Heaven‘ mit der Pornodarstellerin Ilona Staller (‚Cicciolina‘), welche von Koons als strategische Provokation begriff, um die wahre Schönheit zu zeigen. Die 1991 geschlossene Ehe von Koons und Staller wurde bereits ein Jahr später wieder geschieden.
Koons gestaltete die Neuauflage des ‚BMW Art Cars‘, ebenso Weinetiketten und Plattenhüllen, wie etwa für Lady Gaga. Auf diese Weise wird seine Kunst zum Konsumprodukt.