Biografie
Edmond Lachenal (Paris 1855 - wohl 1948 Paris)
Zeichner und Keramiker, dessen Genie schon sehr früh zu Tage trat.
Bereits mit zwölf Jahren tritt der junge Edmond eine Lehre in einer Töpferei bei Paris an. Drei Jahre später arbeitet er in der bekannten Keramikmanufaktur Théodore Deck. Dort leitet er die Malerabteilung, mit Motiven, die ihre Vorbilder in Japan nicht leugnen können. 1880 gründet Lachenal seine eigene Werkstatt in Malakoff. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1887 siedelt er nach Chatillon-sous-Bagneux über. Er entwirft fantasievolle Geschirre, Vasen und Skulpturen, die noch in der Art von T. Deck dekoriert sind. Bereits 1890 kauft das Pariser Musée des Arts Décoratifs eine Vase mit Mohndekor vor Nachthimmel an. Lachenal führt meist eigene Entwürfe aus, kollaboriert aber immer wieder gerne mit anderen Künstlern wie Agnes de Frumerie oder bedient sich bei Entwürfen von Künstlern wie Auguste Rodin oder P. F. Fix-Masseau, deren Werke er in Fayence oder Steinzeug (Grès) ausführt. Es kam gelegentlich auch zur Zusammenarbeit mit anderen Keramikmanufakturen wie zum Beispiel Keller&Guérin in Lunéville. Auch mit der Glasmanufaktur Daum Frères in Nancy entstanden einige Gebrauchsgläser. Edmond Lachenals Werke wurden schon sehr früh auf internationalen Ausstellungen gezeigt und erhielten zahlreiche Preise. So bereits 1873 auf der Weltausstellung in Wien als Mitarbeiter von Théodore Deck, 1889 in Paris und zuletzt bei Poteries Lesur-Tardy in Paris, 1930.
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Literatur: Zühlsdorf, Markenlexikon Porzellan und Keramik Report 1885-1935, Bd. 1, Stuttgart, o.J, S. 422.
Klesse, Französische Keramik zwischen 1850 und 1910, München 1974, S. 92 f.