Biografie
Roy Lichtenstein wurde in Manhattan geboren und begann dort bereits als Jugendlicher zu malen, zu zeichnen und Skulpturen zu gestalten. Neben seinem Interesse an Kunst begeisterte er sich für Jazz, dessen Vertreter er portraitierte. Während sein Vater als Immobilienmakler tätig war, vermittelte ihm seine Mutter die New Yorker Kulturszene durch Besuche von Museen, Konzerten und anderen Veranstaltungen. Erste Erfahrungen mit der Malerei machte er nach seinem Schulabschluss im Jahr 1940 an der ‚Art Students League of New York‘. Im selben Jahr trat er sein Studium an der Ohio State University in Columbus für Erziehungswissenschaften an. 1943 wurde Lichtenstein zur Armee eingezogen, 1945 führte ihn dies nach England, Deutschland und Paris, was ihn nicht davon abhielt, seine Leidenschaft für die Kunst zu verfolgen - er fertigte Skizzen an und schrieb sich für ein Studium an der Pariser Sorbonne ein. Wegen seines schwerkranken Vaters kehrte er 1946 nach New York zurück und setzte sein Studium fort , das er 1949 mit einem Master abschloss. Großen Einfluss übten die wahrnehmungspsychologischen Seminare von Hoyt Sherman aus, der seine Studenten im so genannten Flash Lab, einem abgedunkelten Raum zeichnen ließ, in welchem in rascher Abfolge Bilder projiziert wurden. Lichtenstein wurde als Dozent an der OSU eingestellt und heiratete die Galerie-Mitarbeiterin Isabel Wilson Sarisky, mit der er zwei Söhne bekam. Ein Umzug nach Cleveland Anfang der 1950er Jahre brachte wechselnde Arbeitsverhältnisse sowie eine Erweiterung in seiner Motivwelt mit sich. Lichtenstein verarbeitet Werbeanzeigen und deren Texte. Seine erste Einzelausstellung fand in der Galerie Carlebach in Manhatten statt. Ende der 1950er Jahren tauchten erstmals Comicfiguren wie Mickey Mouse und Donald Duck in seinen Bildern auf. Einen Wendepunkt in seiner Karriere markierte seine Anstellung als Assistant Professor am Douglass Residential College der Rutgers University in New Jersey. Hier kam er in ein innovatives Umfeld und lernte Künstlerkollegen wie Allan Kaprow, Claes Oldenburg, George Segal und Robert Whitman kennen. Im Alter von 38 Jahren entwickelte Roy Lichtenseitn seinen typischen Stil, für den er als Ikone der Pop Art in der Kunstgeschichte gefeiert wird. Seine Gemälde basieren auf Werbeanzeigen in Zeitungen, Magazinen und Comics. Anstatt die Bildvorlagen in seiner eigenen expressiven Handschrift wiederzugeben, übernahm er die medialen Merkmale seiner Bildvorlagen. Lichtenstein vergrößerte die Rasterpunkte, die „Benday Dots“ in extremer Weise. Das mechanische Raster diente eigentlich in der Gravurtechnik dazu, den Effekt von Farbabstufungen und Texturen zu erzeugen. Mit wenigen Farben wie Gelb, Blau, Rot und Grün akzentuierte er die aus Comics entlehnten Kompositionen. Ein wichtiges Thema sind Frauenbilder - sie erscheinen oft als die leidenden Partner in einer Liebesbeziehung. Neben Alltagsgegenständen überführte er aber auch bekannte Motive der Kunstgeschichte in seine neue Bildsprache. Die 1960er Jahre waren ein wichtiges Jahrzehnt für seine Karriere: Leo Castelli stellte seine Arbeiten aus. 1964 entstanden erste Werke aus Stahl und Emaille, es folgten die ‚Explosions‘ sowie eine Serie keramischer Köpfe und Tassen mit Untertassen. In Pasadena, Amsterdam und New York wurden Retrospektiven über ihn gezeigt. Mit seiner zweiten Ehefrau Dorothy erwarb er ein Anwesen in Southampton. Lichtenstein entwickelte in den folgenden Jahren eine teils abstrakte geometrische, teils expressive Bildsprache, in der er diverse Stile der Kunstgeschichte sowie auch sich selbst zitierte. Er schuf zahlreiche momumentale Arbeiten, überwiegend Skulpturen im öffentlichen Raum. Zum Ende seines Schaffens beschäftigte sich der Künstler auch mit Interior-Gemälden. Roy Lichtenstein starb 1997 an den Folgen einer Lungenentzündung.
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