Biografie
Dagobert Peche (St. Michael 1887 - 1923 Mödling), Wien
Der vielseitige Künstler studierte zunächst Maschinenbau und Architektur an der Technischen Hochschule und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Jedoch galt seine Leidenschaft der Zeichnung, Dekor und Ornament hatten es ihm besonders angetan. Seine Vorbilder fand er zunächst im opulenten Barock, dann in der Wiener Secession und den ornamentalen Werken des englischen Grafikers Aubrey Beardsley. Schon 1911 wurde er mehrfach auf Ausstellungen und in Wettbewerben ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den Österreichischen Staatspreis, wodurch er, zu Studienzwecken, zwei Monate in Paris verbringen konnte. 1914 stattete er das Österreichische Haus auf der Werkbundausstellung in Köln mit seinen Teppichen, Gardinen und Tapeten aus. Josef Hoffmann lud ihn daraufhin ein, der Wiener Werkstätte beizutreten und die dort geplanten Künstlerwerkstätten aufzubauen und zu leiten. Bereits 1916 wurde er stellvertretender Direktor des Unternehmens. Fast 3000 Entwürfe fertigte Peche von 1915 bis 1923 für die Wiener Werkstätte an, mit einer kurzen Unterbrechung durch die Einberufung zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. Es gab kein Medium, kein Material, das er nicht mit seinen charakteristischen Dekoren versah: Stoffe für Wand, Boden, Möbel und Kleidung, Klöppel- und Spitzenarbeiten, Möbel, Tafelgeschirr und Vasen, Schmuck aus verschiedene Materialien, Bucheinbände, Papeterien, Graphiken. Von 1917-19 befand er sich in Zürich, um dort die Filiale der Wiener Werkstätte nach eigenen Entwürfen zu realisieren. Zurück in Wien wurden Peches Werke noch einmal auf der Wiener Kunstschau 1920 ausgestellt. Das unermüdliche Schaffen des Künstlers fand durch seinen frühen Tod 1923 ein jähes Ende.