Biografie
Richard Riemerschmid war einer der wichtigsten Akteure für die Entwicklung des Jugendstils in München.
Obwohl er Malerei studiert hatte, entwarf er vor allem kunstgewerbliche Gegenstände und war als Architekt tätig. Er arbeitete zunächst mit den Vereinigten Werkstätten München und ab 1902 mit den Werkstätten Dresden Hellerau zusammen. Außerdem war er 1907 Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes. 1913-24 war er Direktor der Kunstgewerbeschule München und von 1926-31 Leiter der Kölner Werksschule.
Riemerschmid war ein Mitarbeiter der Zeitschrift 'Jugend', die Namen gebend für die deutsche Ausprägung dieser Strömung war. Schon vor der Jahrhundertwende war München das Zentrum kunstgewerblicher Tätigkeit in Deutschland, jedoch waren vor allem Produkte der Arts and Crafts Bewegung aus England beliebt. Deshalb wurde der Wunsch nach der Entwicklung eines eigenen nationalen und modernen Stils laut, den man mit dem Jugendstil gefunden zu haben glaubte. Beeinflusst durch die Arts-and Crafts-Bewegung wurde mit dem Jugendstil das Kunstgewerbe bedeutender. Auch die Bestrebung dieser Richtung, den Historismus, der sich an vergangenen Stilen bediente, zu überwinden, wurde vom englischen Vorbild übernommen. Durch das Finden von neuen, zeitgemäßen Formen sollte das Kunstgewerbe und so die Gestaltung aller Lebensbereiche erneuert werden. Als Reaktion auf die Industrialisierung besann man sich auf die Natur, was in sich pflanzenartig rankenden Ornamenten und Arabesken deutlich wird. Wichtig ist auch die Auseinandersetzung mit der asiatischen, vor allem japanischen Kunst.
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