Biografie
Axel Saltos expressive keramische Arbeiten stechen aus dem bis heute auf Funktionalismus und Schlichtheit bedachten dänische Design heraus. Der Künstler, der bis in die 1920er Jahre hinein in Paris dem Kreis um Picasso und Matisse angehört hatte, schuf zwischen ca. 1930 und seinem Tod 1961 fast 3000 Modelle für die berühmte Porzellanmanufaktur Royal Copenhagen. Daneben entstanden auch Unikate aus Steinzeug, die Salto in seinem Studio in der Manufaktur selbst anfertigte. Diese Vasen, mehr Skulpturen als praktisch einsetzbare Gegenstände, wurden nicht auf einer Töpferscheibe gedreht, sondern mit der Hand gebaut, teilweise von innen heraus modelliert. Salto schuf bizarre, gleichsam organische Gefäße, in denen man mit nur etwas Fantasie Vorbilder aus Flora und (Micro-)Fauna erkennen kann. Die Glasur tut dabei ihr übriges, sie muss sich ihren Weg über die Hügel und Täler des Korpus bahnen und verteilt sich unwillkürlich, transluzent und opak, flüssig und pastos und wird durch das Brennen fixiert. Saltos Arbeiten werden u.a. im Victoria & Albert Museum in London und im New Yorker Metropolitan Museum of Art aufbewahrt. Das größte Konvolut befindet sich im dänischen Museum CLAY, das Salto 2017 eine umfassende Werkschau mit dem Titel Axel Salto, Master of Stoneware widmete.
Vgl. William L. Hamilton, A Ceramist Who Confronted Nature, in: New York Times 28.10. 1999.