Biografie
Der 1970 in Bad Mergentheim geborene Künstler studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, 1995 erhielt er ein Stipendium für die Meisterklasse von Markus Lüpertz in Kloster Irrsee im Allgäu. Es folgten Studienaufenthalte im Ausland sowie Professuren an den Hochschulen von Bozen und Mainz. Neben großfromatigen Leinwänden und fotografischen Arbeiten konzentriert sich Holger Schmidhuber seit 2015 auf de Werkreihe ‘Carpets of the forgotten’. Der Künstler malt auf Orientteppichen, auf ‘vergessenen Teppichen’ und hebt diese in der Vergangenheit und auch noch heute als Statussymbole angesehen Einrichtungsgegenstände auf ein neues Niveau. Im Zentrum erscheint meist ein einzelnes Wort oder ein kurzer Slogan in farbigen Versalien, die mit Hilfe von Schablonen auf der Schauseite der Teppich aufgetragen werden. Darum herum entspannt sich ein wildes Geflecht von Farbspritzern und Schlieren, Spuren und gesprayten Farbwolken, die in einem scharfen Kontrast zur Statik der Wortblöcke erscheinen. Schmidhuber hat für seine Teppichbotschaften eigens Farben entwickelt, die sich auf die textile Oberfläche legen und biegsam bleiben, wenn der Teppich aufgerollt werden sollte. Die Botschaften zielen auf existentielle Themen wie ‘Liebe’, ‘Wahrheit’, ’Revolution’, ‘Inner World’ oder ‘Freedom’ und behaupten sich gleichberechtigt in ihrer zentralen Position auf dem Teppich gegen die energisch aufgetragenen, gestischen Formen und Farben.