Biografie

Aus einer kunstbegeisterten Familie zu neuen Höhen

Der 1879 in Wien geborene Karl Schmoll von Eisenwerth war schon früh mit seinem malerischen Talent aufgefallen, das er von beiden Seiten seiner Familie geerbt hatte.

Der Vater Anton Adolph war im Saarland geboren und hatte sich in Frankreich zum Baustellenleiter für Brücken emporgearbeitet. Im Auftrag seiner Firma war er 1868 nach Wien gezogen, wo er Josephine Uhl, eine Schwester des Malers Louis Uhl, heiratete. Der junge Karl verbrachte also seine ersten zehn Lebensjahre in Wien, bevor seine Familie nach St. Wendel, dem Heimatort des Vaters zurückkehrte. Als Karl 15 Jahre alt war, ließ sich die Familie in Darmstadt nieder, da Eisenwerth Sen. für seine vier Söhne und zwei Töchter bessere Ausbildungschancen schaffen wollte, als er sie selbst gehabt hatte. Der junge Karl knüpfte schnell Kontakte mit den Künstlern der gerade entstehenden Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Sein Studium der Malerei führte ihn schließlich an die Kunstakademie in München. Dort lernte er Ferdinand von Poschinger kennen, den Erben einer alteingesessenen Glashütte im Bayerischen Wald. Noch während des Studiums lud dieser ihn ein, Entwürfe für seine Firma zu gestalten. Karl verbrachte die Jahre 1898/99 mit eifrigen Versuchen und Studien, die ihm und der Firma Ferdinand von Poschinger dann auf der Weltausstellung in Paris eine Silbermedaille einbrachten. Im Laufe der Jahre gestaltete er immer wieder Glasentwürfe für seinen Freund, dem er lebenslang verbunden blieb. Nach kurzer Tätigkeit für die Lehr- und Versuchsateliers von Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist, erhielt Karl, mit nur 28 Jahren, den Ruf an die Technische Hochschule in Stuttgart, wo er eine ordentliche Professur für Zeichnen, Aquarellieren und Dekoratives Entwerfen an der Architektur-Fakultät innehatte.

Es gelang Karl Schmoll von Eisenwerth schon im Studium immer wieder, längere Reisen zu unternehmen. Er erhielt den Kontakt nach Wien und den dortigen Künstlern der Wiener Secession aufrecht, besuchte Paris und Rom, sogar nach Dänemark und Norwegen führten ihn seine Wege.

Im Zweiten Weltkrieg und der kriegsbedingten Zerstörung der Technischen Hochschule in Stuttgart und seiner Privatwohnung zog er mit seiner Frau Irmgard nach Osternberg bei Braunau am Inn, wo er 1948 verstarb.

Zu seinen bekanntesten Kunstwerken gehört das leider im Krieg zerstörte Fresko ‚Meeres-Idylle‘, das Schmoll auf Joseph Maria Olbrichs Betreiben hin 1901, gleich nach Abschluss seines Studiums, im Haus Habich auf der Mathildenhöhe malte und der Nibelungen-Zyklus, 1913-14 im von Theodor Fischer 1910 erbauten Cornelianum in Worms, der heute ebenfalls nur noch aus zeitgenössischen Abbildungen bekannt ist.

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