Andy Warhol gilt als einer der Begründer der PopArt und als Prototyp des Künstlers, der selbst zum Kunstobjekt wird.
Er wurde in Pittsburg, Pennsylvania als Sohn einer Einwandererfamilie aus der heutigen Slowakei geboren. Als Kind musste er wegen einer Krankheit längere Zeit das Bett hüten und entwickelte währenddessen seine Begeisterung für Medien, besonders für Comics und Filme. Zudem begann er in dieser Zeit ein Archiv mit Fotos und Zeitungsausschnitten anzulegen, die er unter anderem als Vorlage für seine Siebdrucke verwendete.
In den Jahren 1945 bis 1949 absolvierte er eine Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker am Carnegie Institute for Technology in Pittsburgh mit einem Abschluss in Malerei und Design. Er zog anschließend nach New York und arbeite dort als Werbegrafiker. Seine Arbeiten wurden 1952 in einer Galerie und 1956 im MoMA ausgestellt.
Ab 1962 wandte er sich dem Siebdruck zu und übertrug diese Drucktechnik von der angewandten Grafik auf die Kunst.
Er stellte die Objekte oft seriell nebeneinander, gerade in der Vervielfältigung sah er einen Reiz des Siebdrucks. Als Motive nutze er Werbungen und Zeitungsseiten, aber auch Vorlagen aus der klassischen Kunst. So entstanden Bilder mit 30 Mona Lisa Portraits oder 32 Suppendosen.
Die Hoch- und Populärkultur sowie Werbeanzeigen sah er in seinem Schaffen als gleichwertig an.
In seinen Zitaten verweist er auf seine Arbeitsweise der Wiederholung, wenn er sagt „Ich liebe es, das Gleiche wieder und wieder zu tun.“
Sein Interesse für Film führte zu Drucken mit Motiven von Schauspielern, wie Marilyn Monroe, Liz Taylor oder Stars wie Elvis Presley. Durch die Wiederholung und Reihung der Personendarstellungen schuf er einerseits Ikonen des 20. Jahrhunderts, denn sie wurden allgegenwärtig in jeder Form von Medium. Er zeigte aber auch die Schattenseiten der Unterhaltungsindustrie: die Vermarktung der Stars und ihre Stellung als Wirtschaftsprodukt.
Neben Gemälden in verschiedenen Techniken zählen auch Objekte, Bücher und Filme zu seinem Werk. Ausserdem betätigte er sich als Musikproduzent. Warhol behauptete von seiner Kunst, dass diese keine Tiefe hätte und er ebenfalls als Charakter eher eindimensional auftritt („What you see is what you see“). Eines seiner Statements zu seiner Kunst war: „Wer alles über Andy Warhol wissen will, braucht nur die Oberfläche anzusehen, die meiner Bilder und Filme und von mir, und das bin ich. Da ist nichts dahinter.“ So stilisierte er sich selbst als Pop-Art-Produkt, der Mensch Warhol verschwand zusehends hinter der Inszenierung. Trotz dieser propagierten Oberflächlichkeit beschäftigt er sich in seinen Kunstwerken mit gesellschaftspolitischen Themen und den negativen Seiten des sozialen Gefüges, somit hat sein Werk durchaus Gehalt.
Seine Beschäftigung mit den Themen Theologie und Kunst alter Meister erkennt man an seinen Siebdruckreihen zu Leonardos 'Letzten Abendmahl“ oder Botticellis 'Geburt der Venus'.
Seine Arbeiten wurden ihrerseits in Medien und Werbung aufgegriffen und sorgten für Warhols Nachruhm, die Bilder wurden selbst zu Ikonen der PopArt und der Populärkultur.
Warhol starb 1987 an den Komplikationen einer Operation.